KI im Recruiting: Potenzial, Vorteile, Nachteile und Grenzen | Stellenangebote und Personalvermittlung

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KI im Recruiting: Potenzial, Vorteile, Nachteile und Grenzen

In den letzten Jahren hat sich die Künstliche Intelligenz (KI) zu einem wichtigen Thema im Personalwesen entwickelt. Viele Unternehmen nutzen bereits KI-Systeme, um den Recruiting-Prozess zu optimieren und dadurch die besten Talente zu finden. In diesem Artikel werden wir uns damit befassen, in welchen Bereichen KI bereits eingesetzt wird, welche Vor- und Nachteile der Einsatz bietet und wo Personalentscheider dabei an Grenzen stossen.

Aktuelle Anwendungsbereiche von KI im Recruiting

KI wird im Recruiting bereits in verschiedenen Bereichen angewandt. Ziel dabei ist, Prozesse zu vereinheitlichen, zu automatisieren und dadurch zu vereinfachen. Im Folgenden möchten wir Ihnen drei Einsatzbereiche vorstellen.

  • Talent Acquisition: KI hilft bei der Identifizierung von Kandidat:innen, die den Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Es werden Algorithmen verwendet, um eine Vielzahl von Informationen aus unterschiedlichen Quellen zu sammeln, wie z.B. aus Profilen auf sozialen Medien, Online-Portalen oder Stellenbörsen. Im Rahmen des Active Sourcings können so pro Stelle Kandidatenlisten generiert werden, welche die Talente enthalten, die am besten zu den Anforderungen passen und im Anschluss von den Personalentscheidern kontaktiert werden können.
  • Bewerber-Tracking: KI kann den gesamten Recruiting-Prozess abbilden und dabei helfen, ihn zu automatisieren und effektiver zu gestalten. So können mithilfe von KI Bewerbungen bspw. automatisch vorsortiert und mit einem intelligenten System der Status jeder Bewerbung überwacht und angepasst werden. Personalentscheider sparen sich dadurch viel Zeit und menschliche Fehler wie vergessene Statusänderungen können einfach verhindert werden.
  • Vorhersage von Leistungen: Ein weiterer Bereich, in dem KI im Recruiting bereits eingesetzt wird, ist die Vorhersage von Leistungen. Hierbei werden Kandidaten auf Grundlage von Algorithmen und maschinellem Lernen bewertet, um vorherzusagen, wie gut sie sich in einer bestimmten Position schlagen würden. So erfahren Personalentscheider, ob der Kandidat:innen wirklich das perfekte Match ist.

Vorteile von KI im Recruiting

An den genannten Einsatzbereichen kann man bereits sehen, welche Vorteile der Einsatz von künstlicher Intelligenz wie ChatGPT für Personalentscheider bietet bzw. bieten soll. Der Recruitingprozess soll objektiver, schneller und effektiver ablaufen, dadurch sollen Kosten und Zeit eingespart sowie die Qualität der Bewerbungen erhöht werden.

  • Schnellere und effektivere Auswahl: KI kann in kürzerer Zeit eine grössere Anzahl von Kandidatenprofilen sichten und bewerten und somit schneller die besten Kandidatenprofile für eine Vakanz herausfiltern. Dies spielt nicht nur bei der Talentsuche auf Online-Portalen, Social Media o.ä. eine grosse Rolle, sondern ebenfalls bei den bereits eingegangenen Bewerbungen und deren Vorselektion.
  • Zeit- und Kosteneinsparungen: Die bei der Talentsuche und Vorselektion eingesparte Zeit führt weiterhin zu einer Reduktion der Recruitingkosten. Es entfallen langwierige und teure Stellenanzeigenschaltungen, die auch viel administrativen Aufwand und gebundene Kapazitäten bedeuten. Auch die Automatisierung von sich wiederholenden Aufgaben wie dem Versenden einer Eingangsbestätigung an Bewerber spart Personalentscheidern Zeit.
  • Objektive Entscheidungen: KI basiert auf objektiven Daten und Algorithmen, wodurch menschliche Vorurteile und Diskriminierung vermieden werden können. KI konzentriert sich rein auf das Matchen von Stellenanforderungen mit Kandidatenprofilen und lässt dabei Alter, Hautfarbe, Geschlecht usw. außen vor. 
  • Besserer Fit: KI kann online auf sehr große Datenmengen zugreifen und aus dieser Menge die besten Matches für Ihre Vakanz herausfiltern. Für Personalentscheider würde diese Recherche einen enormen und langwierigen, daher unmöglichen Aufwand bedeuten und passende Kandidaten werden so leicht übersehen bzw. gar nicht erst gefunden.

Nachteile von KI im Recruiting

Trotz der wertvollen Benefits, welche der Einsatz von KI im Recruiting zweifelsfrei mit sich bringt, müssen sich Personalentscheider auch über die Nachteile und Risiken bewusst werden. Ganz so objektiv kann auch eine KI nicht handeln, darüber bleibt das Wichtigste im Recruiting – der menschliche Kontakt – auf der Strecke. Auch das Thema Datenschutz ist kritisch zu betrachten.

  • Fehlende menschliche Interaktion: Eine KI kann nicht die menschliche Interaktion und das Gespür eines menschlichen Recruiters ersetzen. Dadurch werden wichtige Faktoren wie Cultural Fit, Empathie oder Teamfähigkeit, die bei der Bewertung von Kandidaten eine grosse Rolle spielen, nicht vollständig erfasst. Das kann dazu führen, dass potenziell qualifizierte Kandidaten abgelehnt werden oder ungeeignete Kandidaten eingestellt werden, da die KI möglicherweise nicht alle Faktoren einschätzen kann, auf die Personalentscheider Wert legen.
  • Diskriminierung: Obwohl KI-Algorithmen auf objektiven Daten basieren, können sie immer noch diskriminierende Muster anwenden, die in der Vergangenheit vorhanden waren. Wenn solche Muster in den verwendeten Daten enthalten sind, können sie sich auf die Empfehlungen der KI auswirken und zu einem Mangel an Diversität führen. 
  • Datenschutz: Bei der Verwendung von KI im Recruiting müssen auch Datenschutzbedenken berücksichtigt werden. KI sammelt und analysiert im Recruitingprozess grosse Mengen an sensiblen Daten. Personalentscheider sollten also dafür sorgen, dass dabei die Datenschutzbestimmungen und -vorschriften eingehalten werden, um dem Missbrauch von Bewerberdaten vorzubeugen.

Grenzen beim Einsatz von KI im Recruiting

Aus den genannten Vor- und Nachteilen ergeben sich folgende Grenzen, an die Personalentscheider beim Einsatz von KI im Recruiting aktuell noch stossen werden:

  • Begrenzte KI-Fähigkeiten: Obwohl KI-Systeme immer fortschrittlicher werden, haben sie momentan noch ihre Grenzen. KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, auf denen sie beruhen. So können sie möglicherweise nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigen, die bei der Bewertung eines Kandidaten wichtig wären.
  • Mangelnde Flexibilität: KI-Systeme können aufgrund ihrer festgelegten Algorithmen nicht so flexibel agieren wie menschliche Recruiter, die ihre Entscheidungen aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Einfühlungsvermögens treffen. Personalentscheider wissen, dass ein perfekter CV nicht alles ist. Aufgrund dieser mangelnden Flexibilität kann es schwierig sein, KI-Systeme an sich schnell ändernde Bedingungen oder Anforderungen anzupassen.

Fazit

Der Einsatz von KI im Recruiting bietet für Personalentscheider viele Vorteile, wie die schnelle und effektive Auswahl von Kandidaten, Zeit- und Kosteneinsparungen sowie grundsätzlich objektive Entscheidungen. Es gibt jedoch auch Nachteile und Grenzen, die berücksichtigt werden müssen, wie das Thema Datenschutz oder die fehlende menschliche Interaktion. 

Gerade Letzteres ist der grösste Nachteil für Personalentscheider. Die menschliche Interaktion sollte nie durch eine KI ersetzt werden, denn sie ist die Basis für das perfekte Match zwischen Kandidatenprofil und Stellenanforderung.

Erfahrene Personalberater bringen dafür das nötige Feingespür mit und begleiten Kandidat:innen individuell durch den kompletten Recruitingprozess. Sie können daher auch intervenieren und weiterhelfen, sollten bei einem oder einer Kandidat:in Zweifel oder Fragen aufkommen. Personalberatung ist eine emotionale Dienstleistung, die zwar durch eine KI unterstützt, aber niemals ersetzt werden kann.

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